DKM 2024 / IAME Series Germany Ampfing – #610 Lias Erbersdobler

Der zweite Lauf der Deutschen Kart Meisterschaft (DKM) bzw. der IAME Series Germany ist Geschichte. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 22 Grad ging es nach Ampfing in Bayern, zu einer aus der Sicht von Lias Erbersdobler anspruchsvollsten Strecken in Deutschland. „Anders als in Mülsen hat man keine großen Erholungsphasen und wird körperlich sehr gefordert. Ich wusste also, dass es schwer werden wird. Hinzu kam das mit 36 Fahrern volle Starterfeld von international erfahrenen Teilnehmern. Wegen der zahlreichen Klassen war der Zeitplan mit vielen Pausen zwischen meinen Sessions durchzogen, was zwar einerseits meine Erholung förderte, andererseits jedoch auch eine gewisse Müdigkeit mit sich brachte“, berichtet Lias.

„Am Freitag um 10:15 Uhr durfte ich das erste Mal auf die Strecke, um 19:00 Uhr absolvierte ich meine letzte Trainingssession. Insgesamt war ich viermal draußen, die Rundenzeiten waren insgesamt in Ordnung,“ erklärt Lias. Am Samstag fand morgens ein freies Training statt, welches das Team zur Simulation eines Zeittrainings nutzte. Lias fuhr also nicht die gesamten zehn Minuten auf der Strecke, sondern lediglich sechs Minuten. Davon nutzte er zwei Runden für das Aufwärmen der Reifen, drei Runden dann für schnelle Zeiten. „Auch daran muss man sich erst gewöhnen, es ist nicht so einfach, in drei Runden die schnellste Zeit zu fahren. Denn neben den eigenen Fähigkeiten muss auch der Verkehr auf der Strecke das zulassen. Steckt man hinter einem langsameren Fahrer fest oder muss diesen überholen, kostet es Zeit. Wie auch immer, das Training beendete ich auf Platz 16.“

Anschließend folgte das Zeittraining mit 36 Startern, das Lias als Fünfzehnter beendete. Auch hier zeigte sich beim Auswerten der Daten die hohen Anforderungen der Strecke – hätte Lias in den drei schnellen Runden alle Sektorenzeiten in einer Runde zusammen bekommen, wäre er weiter vorne gelandet. Bei den beiden Qualifyling Heats würde er also von P15 ins Rennen gehen. Nach einem guten Start im Qualifying Heat 1 landete Lias am Ende auf P34, da in Runde 5 ein Fahrer vor ihm Kühlwasser verlor, auf dem er nach der Schikane landete und sich drehte. Damit war das Rennen zu Ende.

Den Qualifying Heat 2 begann er wieder auf P15, kam gleich nach dem Start ins Getümmel, sein Kart stellte sich in einem Zweikampf durch Räderkontakt auf, er kam auf den Curb und musste in die Wiese. Das führte dazu, dass er als Letzter zurück auf die Strecke kam. Obwohl Lias noch ein paar Plätze gutmachen konnte, landete er am Ende wegen einer Spoiler-Strafe und mangels Motivation auf P31. Platz 34 im Ranking nach den Heats und somit keine gute Ausgangsbasis für den Super Heat. Doch aufgeben war natürlich keine Alternative. Also machte er mit dem Team einen Plan für den nächsten Tag, motivierte sich neu und wollte nach besten Möglichkeiten im Superheat und Finale zeigen, was er kann. „Genauso machte ich es dann auch“ erklärt Lias. Der Sonntag begann am Morgen mit einem kurzen Warm Up, das er auf P11 beendete. Den Super Heat startete er wegen Strafen anderer auf P31, verlor am Start jedoch wieder zwei Positionen. Wie er es sich vorgenommen hatte, kämpfte er sich zurück, überholte viel und landete am Ende auf P21.

Bei einem der vielen Zweikämpfe löste wieder einmal der Spoiler seines Karts aus, so dass er erneut eine 5-Sekunden-Strafe erhielt. Trotzdem landete er mit dieser Spoilerstrafe auf P26 (zum Verständnis – die 5-Sekunden-Strafe kostete ca. fünf Positionen). Ins Finale ging es dann von Startplatz 32 los. Erneut wollte Lias vor allem sich selbst zeigen, dass er überholen und kämpfen kann. Das tat er dann auch. Lias resümiert: „Ich kämpfte mich vor, überholte, setzte mich durch und fuhr schnell. Nach 17 Runden kam ich auf Rang 20 über die Ziellinie. Leider hatte erneut mein Spoiler ausgelöst. Daskostete mich drei Plätze. Also ist das offizielle Ergebnis Platz 23. Stolz bin ich auf diese Platzierung nicht, aber auf meinen Kampf, der mich nach vorne brachte, schon. Anders als vielleicht sonst habe ich vor allem mir und anderen gezeigt, dass ich neben schnellen Rundenzeiten auch Rennen fahren kann. Das will ich jetzt beibehalten, daran muss ich weiter feilen.“

Der Grundstein ist am Wochenende in Ampfing gelegt worden. Und eins darf man nicht vergessen – vor zwei Jahren ist Lias noch REC gefahren, jetzt sitzt er im X30 Junior und fährt DKM. Danke wieder an das gesamte Team der CV Performance Group, allen voran Teamchef Tom Kleinkries, sowie dem Mechaniker Finn Mache für die tolle Unterstützung während der Veranstaltung und darüber hinaus. Danke und Glückwunsch auch an die Teamkollegen Ben Götz, Adrian Lorenz, Moritz Weber, Oliver Städtler, Torben Gröndahl, Max Hezel und Davin Singer.

Text und Fotos: PRS-Presse / Archiv Erbersdobler