PRS-Einsatz bei der 21. ADAC-Fontane-Rallye

16.03.2020 – 15:40 Uhr                                                Autor und Fotos: Klaus Portsch

 PRS-Einsatz bei der 21. ADAC-Fontane-Rallye

Auch bei der 21. ADAC Fontane-Rallye der Ruppiner Rennsportgemeinschaft waren Sportwarte der Privaten Renngemeinschaft Spandau e.V. in vielen Bereichen im Einsatz. Die meisten betreuten als Streckenposten die Wertungsprüfung (WP) „Storbeck“, die dreimal als WP 2, 5 und 7 gefahren werden musste und den Teams alles abverlangte.

In diesem Jahr waren auf dieser Wertungsprüfung auch die inzwischen partner-schaftlich verbundenen Sportwarte des Rallyeteams Hessisches Bergland e.V. im ADAC im Einsatz. Sie helfen bekanntermaßen den „Neuruppinern“ ebenso wie uns bei der Havellandrallye genauso, wie wir sie bei ihrer ADAC RTHB Rallye 70 Hessisches Bergland am 13. und 14. November unterstützen.

Besondere Vorkommnisse gab es auf „unserer“ WP nicht, sodass der Einsatz am Abend erfolgreich nach den üblichen Aufräumarbeiten wie Flatterband entfernen, Pylonen einsammeln und Staub- und Steinchen fegen beendet werden konnte.

Doch nun zum sportlichen Teil: Bei herrlichem Frühlingswetter gewannen Marc Bach und André Seelisch die Rallye. Die Sonnen schien den ganzen Tag und lockte zahlreiche Fans an die Zuschauerzonen in Werder, Storbeck-Frankendorf und Neuruppin.

Verkürzte Vorbereitungszeit, das gewohnte Rallyezentrum nicht verfügbar, Sorge um Wetter und Starterzahlen hatten die Macher um Jörg Litfin und Petra Standke unruhige Zeiten verleben lassen. Was keiner ahnen konnte: Der ungeliebte frühe neue Termin wegen der Verschiebungen rund um die Verschiebung der Rallye Deutschland in den Oktober erwies sich im Nachhinein als Glücksfall: Die weiteren Rallyeveranstaltungen werden reihenweise dem Korona-Virus zum Opfer fallen und sind bereits oder werden noch abgesagt, so auch die 57. ADMV-Rallye Lutherstadt Wittenberg und die Cimbern-Rallye im hohen Norden in Schleswig-Holstein.

Der Hangar 312 auf dem ehemaligen russisch genutzten Flughafen, auf dem die ersten Fontane-Rallyes stattfanden, erwies sich als stimmungsvolles und bestens funktionierendes Rallyezentrum, man sollte darüber nachdenken, in den nächsten Jahren dort zu bleiben, sind doch zwei der drei Wertungsprüfungen nur ein paar Kilometer entfernt..

Nach vier Absagen starteten 56 Teams zur Rallye 35, die zum ADMV-Rallye-Pokal, dem Rallye-Cup-Nord, dem Volvo-Original-Cup und den Regionalmeisterschaften des ADAC und ADMV zählt. Die Prüfungen wurden von 2019 übernommen und sind durch den ständigen Belagwechsel über 13 km Landstraßen, 7 km Asphaltwege, 11 km Plattenwege und 4 km Schotter ausgesprochen reizvoll.

Die ersten Drei von 2019, Ken Milde, Mario Czok und Marc Bach, führten mit ihren Mitsubishi Evos das Feld an. Die Turbo-Allradler erlebten im Ruppiner Land ein Waterloo: Mario Czok sowie die Subaru von Mark Schindler und Frank Reimann überstanden die WP 1 ebenso wenig wie zwei Voraus-Evo.

Ken Milde und sein Co Aaron Jungnickel gewannen im Evo 8 die ersten vier Wertungsprüfungen knapp vor Marc Bach und André Seelisch im Evo 9. Dann verabschiedet sich an Mildes Evo der vierte Gang krachend und somit war der Weg frei für Bach und Seelisch, die den ersten Gesamtsieg ihrer Karriere feiern konnten, mit sattem Vorsprung von mehr als einer Minute.

Dahinter kämpften fünf Teams im Sekundenabstand um die Podestplätze. Timo Pöhls und Vanessa Dagge wuchteten den schweren, aber auch kräftigen Gruppe-G-Subaru mit viel Herz und ohne jeden Fehler über die Wege und konnten im Ziel über den zweiten Gesamtrang jubeln.

Ihre Holsteiner Landsleute und Markenkollegen Ulf Semmelhaack und Peter Kroll wurden nach „versemmelter“ WP 1 mit starkem Endspurt noch Fünfte.

Dazwischen kämpften die beiden schnellsten 2-Liter-Teams um Platz 3. Ralf Schlerfer und Jörg Schlerfer hatten von Beginn an die Nase ihres Honda Civic R vorn, doch Stephan Dammaschke und seine Copilotin Winny Helm drehten in der zweiten Schleife immer stärker auf und überholten mit ihrem Renault Clio Ragnotti auf der letzten Prüfung noch die Schlerfer-Brüder um winzige drei Zehntelsekunden.

Jan Horlbeck und Enrico Lenk, im letzten Jahr Fünfte, liessen auch in diesem Jahr ihren Ford Fiesta R2 nach Herzenslust über die Wege fliegen und landeten auf Rang 6, lediglich sechs Sekunden hinter dem Zweiten.

Dahinter erlebten die Fans ein packendes Duell der beiden Cup-Adam mit ADAC-Youngster Nick Loof und Volvo-Ass Jeffrey Wiesner am Steuer. Wiesner übernahm zwar zum Auftakt die Führung, doch dann fuhr der 18-jährige Loof sechsmal schneller und holte sich den Klassensieg und Gesamtrang 7. Bemerkenswert: Die Ansage in beiden Adam kommt von den Brüdern Nico und Marcel Eichenauer.

Die für die Private Renngemeinschaft Spandau e.V. im ADAC startenden Mike Schütte und Max Irmer beendeten die Jungfernfahrt im 3-Liter-Compact-BMW mit einem Klassensieg.

Auch Rainer Langa konnte seinen Skoda Fabia TDI zum ersten Mal seit längerer Zeit bändigen und erreichte trotz großer Dieselrauchwolken das Ziel.

Frank Reimann musste jedoch seinen Subaru Impreza schon bald nach dem Start abstellen. Trotz seines Ausfalls belegten die Fahrer der Privaten Renngemeinschaft dank der zwei Gastfahrer Andreas Bauer und André Ortmann (BMW 318ti) sowie Uwe von Fritschen / Andreas Baumann (Volvo 240 VOC) den dritten Platz in der Mannschaftswertung. Gratulation dazu.

Sieben Volvo kämpften in Neuruppin verbissen um den Tagessieg beim VOC-Auftakt. Ein Rückstand von 4,5 Sekunden reichte für den Routinier Andreas Leue und Markus Leue (940) nur zum dritten Rang hinter den Oberbayern Stefan Erndl und Thomas Bernöcker (740) und Cup-Chef Jochen Walther mit dem Debütanten Tom Schneider (240). Erndl und Walther erreichten das Ziel auf die Zehntel Sekunde zeitgleich, die schnellere Zeit auf WP 1 gab den Ausschlag zugunsten des 700 km weit angereisten Bayern-Teams.

Trotz des Allradler-Sterbens zu Beginn blieb die Ausfallquote niedrig, von den 56 gestarteten Fahrzeugen standen abends 49 im Parc Fermé.

Die 21. ADAC-Fontane-Rallye verzeichnete keinen einzigen Unfall und lief wie am Schnürchen. Der sichtbar entspannte Orga-Leiter und Macher Jörg Litfin erwartete die Teams unter dem Zielbogen vor dem Hangar 312 im Minutentakt vom Ersten bis zum Letzten.

 

Stand ADMV-Rallye-Pokal 2020

  1. Schramm 667, 2. Loof, Joachim, Schumann je 600, 5. Schulze 533, 6. Heinze 475, 7. Heldt 467, 8. Brunke 430, 9. Horlbeck, Wiesner je 400.
Ergebnis 21. ADAC-Fontane-Rallye am 14.3.2020
1. Marc Bach / André Seelisch Mitsubishi Evo NC1 21:35,6
2. Timo Pöhls / Vanessa Dagge Subaru Impreza 2.5 NC6 +1:12,2
3. Stephan Dammaschke / Winny Helm Renault Clio Ragnotti NC3 +1:14,5
4. Ralf Schlerfer / Jörg Schlerfer Honda Civic R NC3 +1:14,8
5. Ulf Semmelhaack / Peter Kroll Subaru Impreza 2.5 NC6 +1:18,1
6. Jan Horlbeck / Enrico Lenk Ford Fiesta R2 RC4 +1:18,8
7. Nick Loof / Nico Eichenauer Opel Adam Cup RC5 +1:28,1
8. Jeffrey Wiesner / Marcel Eichenauer Opel Adam Cup RC5 +1:34,8
9. Stephanie Zorn / Thomas Puls Citroen DS3 R3T RC3 +1:50,8
10. Andreas Schramm / Maik Bruder VW Polo GTI NC4 +2:03,0